26-05-2020
Corona-Calling - mit Goran Novakovic, Literatur-Professor aus Wien und Multitalent - Episode 4
Ich liebe Wien . Und ich liebe meinen Freund Goran, der dort lebt und von Corona-Zeiten aus der österreichischen Hauptstadt erzählt.
Was macht den wirklichen Flair der lebenswertesten Stadt der Welt aus ?
Wie kann man die Hürde, fremde Sprachen zu erlernen verringern, Integration fördern und das Ganze mit Humor verbinden?
Goran ist ein echtes Multitalent:
Er ist unter anderem Künstler, Schriftsteller, Autor, Verleger, Professor der allgemeinen Literatur und Literaturwissenschaft, Germanist, Publizist, Sprachlehrer für Bosnisch, Kroatisch, Montenegrinisch und Serbisch und seit über 20 Jahren beruflich im Bereich Integration engagiert.
Er arbeitet in der Abteilung Integration und Diversität der Stadt Wien.
Mit seinem Label vajtundbrajt.com versucht er – wie er es nennt- "die Verschriftlichung der Vermischtheit" ins Wiener Stadtbild zu bringen.
Goran produziert zum Beispiel T-Shirts und Einkaufstaschen, die sein Programm jeweils in einem Wort transportieren: Feš (Fesch) Ferštendnisfol (Verständnisvoll) Ojforiš (Euphorisch)-geschrieben in den Zeichen oder Buchstaben, zum Beispiel der türkischen oder serbischen Muttersprache. Das kann man als einen Drang zum fremden Klang verstehen. Man kann aber auch ganz praktisch darüber nachdenken, wie Menschen Sprachen lernen. Am einfachsten – sagt er - doch wohl über ihre Mutterschrift, mit den Zeichen also, die sie kennen, hier oben am Beispiel der Serbischen Sprache.
Seine Bücher heißen: Das „Vergleichende Wörterbuch der AusländerInnenologie“; „Das vorläufige System der komparativen Vorurteile“ oder , „Wien für (In- und) Ausländer die hier leben wollen oder leben müssen.
Goran kenne ich seit über 20 Jahren – und auch, wenn wir selten telefonieren und uns noch seltener treffen können, ist er ein verläßlicher Freund geblieben, eine stetige Inspiration, die Welt immer wieder aus anderen Blickwinkeln zu betrachten.